Irgendwie finde ich es ja gut, dass Meridian kontinuierlich
die Schiene mitfährt, die wir in EINSNULL verfolgen.
Das Sooloos-System aus diesem Hause war damals
mit das erste highendige Musikserver-System mit
allen Schikanen, und jetzt wird auch die Computer-Audio-
Fraktion mit einem besonderen Schätzchen bedient.
Gehörtes:
- Nils Landgren
Sentimetal Journey
(FLAC, 44.1 kHz, 16 Bit)
- Bob Marley & The Wailers
Legend
(FLAC, 96 kHz, 24 Bit)
- Johnny Cash
American Recordings IV
(FLAC, 44.1 kHz, 16 Bit)
eridian Explorer heißt
das gute Stück und soll dem Unterneh-
men Zugang zu bisher unerreichten
Zielgruppen und dem Benutzer per-
fekten Klang vom Computer einbrin-
gen. Ganz ungewohnt für ein Produkt
aus diesem Haus ist das in Cambridge
zusammengesetzte Gehäuse, das gera-
de mal so groß ist wie ein Feuerzeug
und in hübschem Alu-Design ange-
liefert wird. Der kleine USB-DAC,
um mal endlich genau zu sagen, was
der Meridian Explorer genau ist, fasst
sich ungefähr so an wie die Fernbedie-
nung eines Apple-TV. Das bedeutet:
exzellent. Eigentlich ist er auch weit
mehr als bloß ein USB-DAC. Er ver-
eint USB-Wandler, Kopfhörerverstär-
ker, D/A-W andler und USB-Trans-
port (USB-auf-S/PDIF-Umsetzer) in
einem Gerät.
Trotz der sehr kleinen Maße hat der
schlanke Engländer sogar hinsichtlich
seiner Anschlüsse eine Menge zu bie-
ten. Zwei 3,5 Millimeter durchmes-
sende Buchsen wurden an seiner Stirn-
seite untergebracht, wovon eine für den
Anschluss eines Kopfhörers reserviert
wurde. Die Buchse links davon hat‘s in
sich, denn sie stellt sowohl analoge als
auch digitale Signale zur Verfügung.
Je nachdem, was man gerade braucht,
kann man dort entweder ein analoges,
im Pegel festes Ausgangssignal von
ungefähr 2 Volt abholen oder unter
Zuhilfenahme
eines
entsprechenden
Adapters ein optisches Digitalsignal
abzapfen.
Drei
kleine
LED-Leuchtelemente
kann man außerdem ausmachen, ihre
Funktion ist die Anzeige der anlie-
genden Samplingrate. W enn nur eine
leuchtet, spielt man gerade 44,1/48
kHz, erhellen alle drei, dann sind es
176,4/192 kHz. Die Daten werden
asynchron
entgegengenommen,
alle
möglichen
Samplingraten
bis
192
kHz werden unterstützt. Dafür benö-
tigt man unter Windows wie immer
Treiberunterstützung.
Diese
können
für Windows XP und Windows 7/8
auf der Meridian-Homepage (www.
meridian-audio.com) heruntergeladen
werden. Das
sind
übrigens
ASIO-
konforme
Treiber,
was
hinsichtlich
Klang und Latenz (wobei die für HiFi-
Zwecke weniger wichtig ist) optimale
Bedingungen schafft.
Wer sich für den Abgriff des optischen
Signals entscheidet, kann sich außer-
dem sicher sein, dass es so sauber wie
möglich an den DAC weitergeleitet
wird, denn es durchläuft natürlich vor
der
eigentlichen
„Strom-auf-Licht-
Wandlung“ Meridians bewährte Rou-
tinen zur Bereinigung. Ich bin mir
ja schon darüber im Klaren, dass es
für manch einen komisch klingt von
einem sauberen Digitalsignal zu reden,
denn man sollte ja meinen, dass ein
digitales Signal immer schön brav Ein-
sen und Nullen liefert und deswegen
sowieso immer gleich aussieht. Schön
wär‘s. Aus diesem Grund hat M eri-
dian schon immer alles daran gesetzt,
die digitale Ebene sauber zu halten. So
kann auch derjenige, der schon einen
guten Wandler zu Hause hat, von den
Fähigkeiten des Explorers profitieren.
Denn jeder Wandler profitiert, auch
wenn durch SRC-Glieder oder andere
M aßnahmen ernsthaft Jitterbekämp-
fung betrieben wird, von einem im
Amplituden-
und
Zeitbereich
ein-
wandfreien Eingangssignal. Und genau
das kann der kleine Engländer bieten.
Er kann quasi als „Signalputzer“ zwi-
schen Wandler und
Computer ge-
schaltet werden. Außerdem gibt es eine
Menge DACs, die über USB noch ad-
aptiv arbeiten, sich also den Takt vom
jitterbehafteten Computer auferlegen
lassen. Auch das wird unter Verwen-
dung eines Explorers umgangen.
Die Übertragungsstrecke gefällt mir
extrem gut, von den in Anbetracht
der physikalischen Größe des DACs
überraschend
hochwertigen
Kom-
ponenten mal ganz abgesehen. Der
verbaute XMOS-L1-Receiverchip er-
ledigt genau eine, nichtsdestotrotz ganz
wichtige Aufgabe: USB-Datenströme
asynchron zu empfangen und über die
von mir favorisierte Schnittstelle I2S
weiterzuleiten. Genau so macht man
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